Vortragsthemen

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine alternative Wirtschaftsordnung zu Kapitalismus und Kommunismus. Sie versteht sich als ethische Marktwirtschaft, die nicht auf Gewinnstreben und Konkurrenz beruht, sondern auf Gemeinwohl-Streben und Kooperation. Ziel ist es, die Gesetze des Marktes mit den Werten demokratischer Gesellschaften in Übereinstimmung zu bringen. Erfolg wird nicht primär an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit der Gemeinwohl-Prüfung für Investitionen, mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und mit einem Gemeinwohl-Produkt für eine Volkswirtschaft. Diese Vision setzt die GWÖ-Bewegung auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene um. 2010 gegründet, konnte die Bewegung bereits zahlreiche Meilensteine und internationale Erfolge erzielen und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. In seinem Vortrag präsentiert Initiator Christian Felber den aktuellen Stand mit vielen Beispielen, einen konkreten Ausblick und wie man selbst an der Gestaltung einer enkeltauglichen Wirtschaft mitwirken kann.

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Christian Felber stellt in seinem Vortrag die Vision von „Geld als öffentlichem Gut“ vor: Geld soll als Mittel dem Gemeinwohl dienen, und die Spielregeln für das Geldsystem sollen demokratisch gebildet werden. Die Reformvorschläge reichen von der Demokratisierung der Zentralbanken bis zur Gemeinwohl-Orientierung von Geschäftsbanken, von der ethischen Kreditprüfung bis zur regionalen Gemeinwohl-Börse und von der Beendigung des Steuerwettbewerbs bis zu einer kooperativen Weltwährungsordnung („Bretton Woods II“).

Formal leben wir in Demokratien, faktisch in Post-Demokratien oder Plutokratien. Souveräne Demokratie stellt die Machtbalance zwischen der höchsten Instanz und ihrer Vertretung wieder her. Anstatt nur alle vier oder fünf Jahre zu wählen, erhält (der Bürger) „Souveränsrechte“, mit denen er das demokratische Gemeinwesen nach seinen Werten und Prioritäten mitgestalten kann. Souveräne Demokratie nimmt die Menschen in die Verantwortung und gibt ihnen gleichzeitig mehr Freiheit.

Es gibt eine Alternative zu den zwei Extremsituationen Freihandel (je offener, desto besser) und Protektionismus (je geschlossener, desto besser). „Ethischen Welthandels“ betrachtet Handel konsequent als Mittel zur Umsetzung der Menschenrechte und Arbeitsrechte, zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und Verteilungsgerechtigkeit sowie eines effizienten Umwelt- und Klimaschutzes. Er entzaubert die „Freihandelsreligion“ und stellt eine überzeugende Alternative zu WTO & Co vor.

Christian Felber spricht sehr persönlich über den größeren Hintergrund seiner politischen Arbeit. Er praktiziert konsequenten Gehorsam nach innen: aus der einen, großen Quelle fließen die Ideen und Werte für eine Gemeinwohl-Ökonomie und andere Alternativen. Mit diesem Format möche der naturverbundene Tänzer Menschen ermutigen, auf ihr eigenes Herz zu hören – und so ein Stückchen mehr sich selbst sowie Sinn und Orientierung im Leben zu finden. Und damit auch den Mut und die Freiheit zum Mitgestalten lebenswerter Alternativen in Wirtschaft und Politik.

Die Banken der Zukunft / Für ein ethisches Finanzsystem

Steuergerechtigkeit / Alternativen zum Standortwettbewerb

Pensionen / Zwischen privater Vorsorge und Generationenvertrag

Retten wir den Euro / Wege aus der Krise der Europäischen Union: Retten Europas Regierungen den Euro zu Tode? Die Konstruktionsfehler der EU werden durch die Euro-Krise deutlich sichtbar. Christian Felber setzt sich für die Tilgung der Staatsschulden über EU-weite Finanztransaktions-, Vermögens- und Gewinnsteuern ein. Eine Strategie, die endlich die Verursacher und Profiteure der Krise in die Pflicht nehmen und ihnen letztlich sogar nützen würde. Aber er geht auch der Frage nach, ob die Einheitswährung überhaupt von Vorteil ist beziehungsweise welche Alternativen es gibt. Und er fordert, dass die fatalen Konstruktionsfehler der Europäischen Union – Standortkonkurrenz, freier Kapitalverkehr ohne Sozialstaat, Demokratiedefizit – ins Zentrum der Debatte gerückt werden.

Auf Wunsch werden auch andere Themen aus dem Großraum „Wirtschaft – Globalisierung – Gesellschaft – Umwelt“ behandelt oder spezielle Schwerpunkte gesetzt.