Vorbemerkung
Ich arbeite seit längerem an einem längeren Text. Dieser benötigt, je länger er wird, umso mehr Zeit. Ein rasches Ende ist nicht absehbar. Deshalb werde ich hier Happen servieren, die zwar kein langer, systematischer Text sind, wie es meinem Geschmack entspräche charakteristisch für mich ist.
Kurzanalyse: Spaltung der Gesellschaft
Covid-19 ist zweifellos eine gefährliche und tödliche Krankheit, die vielen Menschen großes Leid gebracht hat. Und es ist absolut angebracht, mit dieser Gefahr bewusst umzugehen und die Leiden und Schäden für die Gesellschaft mit Maßnahmen gering zu halten. Doch ist Covid-19 weder die einzige noch die größte Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen. Von daher ist es entscheidend, wie viel Angst davor gemacht und bewusst geschürt wird. Meine Meinung ist, dass zu viel Angst vor Covid-19 geschürt wurde und dass als Folge viele Menschen viel Angst bekommen haben und weiterhin haben. So viel Angst, dass andere Ängste in den Hintergrund geraten oder nicht mehr gleichberechtigt gesehen werden. Und so viel Angst, dass sie Maßnahmen von Regierungen, die in den Augen vieler zu hart und unverhältnismäßig sind, hinnehmen und ertragen – oder sogar willkommen heißen und im Extremfall noch härtere Maßnahmen begrüßen würden. Menschen, die weniger Angst vor Covid-19 haben, sind diese Maßnahmen aber zu hart und unverhältnismäßig und sie kritisieren diese Maßnahmen oder demonstrieren dagegen. Sie sehen die Freiheit, Grundrechte und Demokratie in Gefahr – ebenso das öffentliche Leben, die Wirtschaft, aber auch Grundbedürfnisse nach Kontakt, Beziehung, Berührung, Gemeinschaft und des Kennenlernens neuer Menschen. Zudem gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass die Maßnahmen selbst eine große Gefahr für die Gesundheit und das Leben vieler Menschen darstellen. Dazu werde ich viele Beispiel bringen, die ebenfalls sehr vielen Menschen (Todes-)Angst machen.
Aber damit ist die Spaltung der Gesellschaft bereits geschehen – oder gelungen, wenn das Angstschüren eine bewusste Strategie war, um eine ausreichend breite Unterstützung für unverhältnismäßige Maßnahmen zu finden. Das wurde von Peter Waibel äußerst treffend als „Phobokratie“ bezeichnet: Herrschaft durch (bewusst geschürte) Angst!
Wenn die einen so viel Angst vor Corona haben, dass sie Maßnahmen unterstützen, die „bei nüchterner Betrachtung“, d. h. ins Verhältnis a) zu anderen Gefahren gerückt und b) zu den durch die Maßnahmen ausgelösten Gefahren gebracht als unverhältnismäßig erscheinen, dann stehen sich zwei Angstgruppen (nach Daniele Ganser sogar drei) prinzipiell unversöhnlich gegenüber. Das ist die Spaltung der Gesellschaft, die wir gerade erleben. Und die Regierungen tun meiner Beobachtung nach sehr wenig bis gar nichts, den Menschen ihre Ängste zu nehmen oder das wechselseitige Verständnis der Ängst zu fördern, sondern sie schüren tendenziell einseitig die Angst vor Covid-19 und rechtfertigen damit unverhältnismäßige Maßnahmen. Das heißt, sie spalten – gezielt oder schlicht durch Inkompetenz und Fehlentscheidungen – die Gesellschaft.