Internationale Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie publiziertin 17 Ländern einen gemeinsamen Vorschlag für ein zukunftstaugliches Wirtschaftsmodell.
18.06.2020–Die internationale Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) publiziert ein gemeinsames Statement mit konkreten Empfehlungen während und nach der Corona-Krise. Die GWÖ Bewegung sieht eine Wirtschaft, die sich am Gemeinwohl orientiert, als die einzige Lösung, um künftigen Generationen einen gesunden und bewohnbaren Planeten zu hinterlassen.
Das von Vertreter*innen aus 17 Ländern unterzeichnete Dokument steht in drei Sprachen zur Verfügung. In ihrer Erklärung stellt die internationale GWÖ Bewegung eine Reihe von Maßnahmen vor, die die Bedürfnisse der Menschen und die demokratischen Werte an die erste Stelle setzen würden: Von einem Gemeinwohl-Produkt, welches das BIP ablösen könnte, bis hin zu Investitionen in nachhaltige Lebensmittelproduktion und Gesundheit; vom „ethischen Welthandel“ über eine Finanztransaktionssteuer bis hin zu Gemeinwohl-Bilanzen für Unternehmen. Sie sieht in der aktuellen Covid-19-Krise die Chance, den Übergang vom vorherrschenden Wirtschaftsmodell –das zum Klimawandel, zum Verlust der biologischen Vielfalt und zur Ungleichheit beiträgt –in eine bessere Zukunft zu meistern.Die Autor*innen und Unterzeichner*innendes Dokumentssind Mitglieder und Vertreter*innender GWÖin 17 Ländern. Sie haben ihren gemeinsamen Vorschlag in drei Sprachen verfasst und übersetzt. Das Papier kann ganz oder teilweise veröffentlicht werden.
Im aktuellen Krisenmanagement sollten vergangene Fehler vermieden werden (…) Es ist Zeit, dieHilfsmaßnahmen stattdessen darauf zu richten, was wir alle brauchen. (…) Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGI), das ausreicht, die menschlichen Grundbedürfnisse zu decken. Mindestlohn (deutlich höher als das BGI) und Maximaleinkommen, um die Ungleichheit auf ein moderates Maß zu reduzieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Finanzielle oder steuerliche Hilfen vorrangig an KMU, die zum Gemeinwohl beitragen. Ein Kriterium könnte ein extern auditierter NFI-Bericht sein, z. B. eine Gemeinwohl-Bilanz, eine B Corps-Zertifizierung oder einähnliches Instrument. Städte wie Barcelona, Amsterdam, Stuttgart oder Wien unterstützen vermehrt diesenotwendigen Veränderungen. Die wachsende GWÖ-Bewegung ist bereit, mit noch mehr Menschen, Organisationen und Regierungen zusammenzuarbeiten.
Links zu den Dokumenten